Kategorien
Neuigkeiten

5G – wo stehen wir?

Mehrere Antennenprojekte im Vallon de St-Imier sind auf Eis gelegt. Seit 2019 gibt es zahlreiche Einsprachen, etwa 1000 für das gesamte Vallon. Zwischen Sommer 2021 und Mai 2022 waren es in Biel 3000. Die Zahl der Einsprachen in der Schweiz dürfte in die Zehntausende gehen.

Da die Einführung von 5G eine große Anzahl zusätzlicher Antennen erfordert, sie wird auf 40.000 geschätzt, hat der Blick aufgedeckt, dass die Netzbetreiber Standortjäger beauftragen, die den Eigentümern von Grundstücken, auf denen eine 5G-Antenne errichtet werden soll, eine Miete von bis zu 50.000 Euro pro Jahr anbieten.

Abgesehen davon bedauern wir einen allgemeinen Mangel an Transparenz und Informationen seitens der Gemeinden. Ein Leitfaden für Gemeinden, der vom Schweizerischen Gemeindeverband unterzeichnet wurde, legt fest, dass die Gemeinden offensiv informieren müssen, um Vertrauen zu schaffen. In einer Mitteilung an unseren Verein bestätigt SALT: «…das zuständige Bundesamt hat eine grosszügige Informationspolitik gegenüber der Bevölkerung empfohlen, um ihr das Verständnis und die Akzeptanz einer komplexen und umstrittenen Technologie zu erleichtern». Unsere Nachforschungen im Jahr 2020 ergaben, dass dieser Leitfaden keiner unserer Gemeindebehörden bekannt war, und einige von ihnen zögerten nicht, die Baugesuche vor Ende der Konsultationsfrist abzuschließen.

Ein weiteres großes Problem: Laut plannetzwerk.ch überschreiten in der Schweiz von den über 20.000 bereits in Betrieb befindlichen Mobilfunkstandorten 20% die in der Bundesverordnung festgelegten Strahlungswerte.

Die Materie der Mobiltelefonie ist komplex, und die Betriebskontrollen erfordern eine Vernetzung, die wir mit anderen Vereinen in der Region, der Romandie und der Schweiz anstreben. Mit unseren begrenzten Kapazitäten sind wir auf diejenigen angewiesen, die sich in diesem Kampf engagieren wollen, sei es durch Einsprachen, finanzielle Unterstützung oder als Freiwillige.

Zum Schluss gibt es doch noch eine gute Nachricht für Menschen, die unter den Strahlen, bzw. an Problemen leiden, welche auf das Vorhandensein eines Magnetfeldes zurückgeführt werden. Das BAFU hat das Institut für Familienmedizin der Universität Freiburg beauftragt, eine medizinische Beratungsstruktur aufzubauen (mednis@hin.ch). Diese Einrichtung kann direkt kontaktiert werden, um kompetente Auskünfte zu erhalten und den medizinischen Bereich besser zu informieren.

Schreiben Sie einen Kommentar